WIE ALLES BEGANN

Die Augenklinik wurde 1895 von Dr. med. Herzog Carl Theodor in Bayern ge­gründet. Zu diesem Zeit­punkt war der Herzog be­reits eine Koryphäe auf dem Ge­biet der Augen­heil­kunde. Nach­dem er zu­vor 15 Jahre lang ab­wech­selnd in Tegern­see, Meran und München prakti­ziert hat­te, kon­nte er nun in der ei­genen Klinik seine Vor­stel­lungen von der Be­hand­lung Augen­kranker ver­wirk­lichen. Unter­stützt von seiner Ge­mahlin, der Herzogin Maria Josefa, be­handelte der Herzog vor­rangig un­be­mit­telte Patienten un­ent­gelt­lich. Die Augen­klinik als „Wohl­tätig­keits­anstalt für un­be­mit­telte Augen­kranke“ finanzierte der Herzog aus seinem Privat­vermögen; ärztliche Honorare wohl­habender Pa­tien­ten fielen kaum ins Ge­wicht. Bis zu seinem Tod im Jahr 1909 praktizierte Herzog Carl Theodor in der Augen­klinik in der Nymphen­burger Straße 43. In dieser Zeit führte er mehr als 5.000 Star­operatio­nen durch. 

Kontinuität in Turbulenten Zeiten
Nach dem Tod des Herzogs im Jahr 1909 über­nahm sein lang­jähriger ärzt­licher Mit­ar­beiter, der Geheime Rat Dr. Heinrich Zenker, die Leitung der Kli­nik. Um diese finan­ziell un­ab­hängig zu machen und karita­tiv fort­führen zu können, grün­dete Herzogin Maria Josefa 1917 die Stiftung Augenklinik Herzog Carl Theodor. Da­durch kon­nte die Klinik die poli­ti­schen und wirt­schaft­lichen Er­schüt­terungen in der ersten Hälfte des 20. Jahr­hunderts gut über­stehen. Auch war es so weiter­hin möglich, be­dürftige Patien­ten kosten­los zu be­handeln.

1943 wurde Dr. Carl Zenker, Sohn von Dr. Heinrich Zenker, auch sein Nach­folger als Leiter der Kli­nik. Nach seinem Tod 1978 folgte ihm Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch. Sein fach­liches Wirken und seine Bau­maß­nahmen prägen die Augen­klinik bis heute. So ent­warf er beispiels­weise einen neu­artigen Grund­riss für die Operations­räume und sorgte dafür, dass die Fassade des Klinik­ge­bäudes wieder original­ge­treu her­ge­stellt wurde.

Tradition und Moderne
Die Augenklinik zeigt auch in per­soneller Hin­sicht Be­ständig­keit: So ist Prof. Dr. med. Christos Haritoglou, der seit 2015 die ärzt­liche Lei­tung in­nehat, erst der sechste Leitende Arzt seit Be­stehen der Klinik. 1999 kon­nte die Stiftung das ehe­malige Standes­amt München III in der Nymphenburger Straße 45 von der Stadt kaufen. Damit schloss sich nach vielen Jahrzehnten ein Kreis: Das Grund­stück ge­hörte früher der Herzogin und wurde von 1914 bis 1918 von der Klinik mit­ge­nutzt. 1938 ver­kaufte sie es an die Stadt München, wohl auch, um die Klinik finanziell unter­stützen zu können.

Schon zu Zeiten Herzog Carl Theodors war die Augen­klinik immer auf dem neue­sten Stand der Technik – ein An­spruch, der auch heute noch gilt. Doch auch die auf­merk­same und per­sönliche Be­treu­ung durch die Ärzte, Schwestern und übrigen Mit­arbeiter zeichnet die Klinik nach wie vor aus. Dank der un­ab­hängigen Stiftung, von der die Klinik ge­tragen wird, wird das Lebens­werk Herzog Carl Theodors fort­ge­führt.

Die Augen­klinik Herzog Carl Theodor gehört heute zu den best­aus­ge­stat­teten und modern­sten augen­chirurgi­schen Fach­kliniken Deutsch­lands. Und auch für die Zu­kunft sieht sich die Stiftung gut ge­rüstet, die Klinik im Sin­ne des Herzogs und zum Wohle der Patienten weiter­zu­führen.