Schlupflider sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern können auch ganz konkrete Beschwerden verursachen. So ist beispielsweise bei einigen Betroffenen das Sichtfeld eingeschränkt. Auch können die abgesunkenen Lider Druck auf die Augen ausüben oder Hautreizungen verursachen. In Einzelfällen ist es daher sinnvoll, die Schlupflider im Zuge einer Lidstraffung (Blepharoplastik) chirurgisch zu korrigieren. Von Schlupflidern sprechen wir, wenn sich die Oberlidhaut allmählich über die Augen senkt. Dann erscheint der Blick müde, obwohl Sie sich frisch und vital fühlen. Die Schlupflid-Operation ist hier eine Möglichkeit, den Blick optisch wieder zu öffnen. Haut- und Gewebeüberschüsse werden operativ entfernt, wodurch wieder eine natürliche Lidkontur hergestellt wird.
In der Regel sind Schlupflider eine harmlose Begleiterscheinung des Alters. Es ist ganz normal, dass das Bindegewebe im Laufe der Jahre an Elastizität verliert. Gerade bei einer entsprechenden Veranlagung können sich dadurch ausgeprägte Hautüberschüsse bilden.
Äußere Faktoren und die persönlichen Lebensgewohnheiten können Schlupflider zusätzlich begünstigen. So lassen beispielsweise Genussgifte wie Nikotin oder auch UV-Strahlung die Haut schneller altern. Auch Stress, Schlafmangel und eine unausgewogene Ernährung können die Entstehung von Schlupflidern beschleunigen.
Die meisten Patienten entscheiden sich aus ästhetischen Gründen für eine Schlupflid-Operation. Die abgesunkenen Oberlider lassen das Gesicht müde und oftmals auch gealtert wirken. Hier wünschen sich viele Betroffene eine Korrektur, um ihr optisches Erscheinungsbild mit der empfundenen Vitalität in Einklang zu bringen. Aus medizinischer Sicht ist eine Oberlidkorrektur indiziert, wenn die Schlupflider Beschwerden wie Hautreizungen oder eine Einschränkung des Gesichtsfelds verursachen. Die Entscheidung für eine Schlupflid-Operation ist aber letztendlich immer dem Patienten überlassen. Sie selbst können am besten einschätzen, wie stark Sie sich durch die Schlupflider eingeschränkt fühlen.
Falls Sie über eine Schlupflid-Operation nachdenken, berät Sie ihr behandelnder Arzt zunächst ausführlich zu den Vor- und Nachteilen. Sie erfahren genau, wie eine Lidkorrektur abläuft und worauf Sie nach der Operation achten sollten. Selbstverständlich werden Sie auch über die Risiken umfassend aufgeklärt. Eine Schlupflid-Operation wird in unserer Augenklinik sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt. Je nach Befund entscheidet der Arzt, welches Vorgehen hier für Sie sinnvoller ist. Die Oberlidstraffung kann mittels Skalpell oder mittels Laserchirurgie erfolgen. Am Operationstag sollten Sie selbst nicht Autofahren. Dies sollten Sie berücksichtigen, falls Sie einen ambulanten Operationstermin vereinbart haben. Die Korrektur der Schlupflider ist in der Regel ein Routineeingriff, der ca. 1 Stunde dauert. Der Operateur setzt jeweils einen Schnitt in der Lidfalte. Über diesen entfernt er nicht nur überschüssige Lidhaut, sondern auch Muskulatur sowie bei Bedarf vordrängendes Fettgewebe. Mit dieser sehr differenzierten Gewebeentnahme kann der Chirurg die kosmetisch wichtige Oberlidfurche wiederherstellen, so dass die Lidkontur nach dem Eingriff wieder natürlich wirkt.
Nach der Oberlidstraffung sollten Sie sich für ca. 1 Woche körperlich schonen und möglichst mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. Vorsichtiges Kühlen in den ersten Tagen kann anfänglichen Schwellungen und Blutergüssen entgegenwirken.
Unmittelbar nach der Schlupflid-Operation ist die Haut noch empfindlich und sollte daher besonders vorsichtig behandelt werden. Beim Auftragen von Kosmetikprodukten sollten Sie die Augenregion aussparen. Im Beruf entstehen den meisten Patienten nur kurze Ausfallzeiten. Sie sollten allerdings bedenken, dass in den ersten 14 Tagen noch leichte Schwellungen vorhanden sein können. Mit Sport und körperlicher Anstrengung sollten Sie in Rücksprache mit Ihrem Arzt etwa 1 bis 2 Wochen pausieren.
Bei der Schlupflid-Operation entstehen nur sehr feine Hautschnitte, die an unauffälliger Stelle in der Lidfalte gesetzt werden. Hier sind die Narben später bei geöffneten Augen nicht oder nur kaum zu sehen. Generell verblassen die feinen Narben mit der Zeit und fallen dann kaum noch auf. Durch eine sorgfältige Narbenpflege lässt sich das Erscheinungsbild auch erheblich verbessern. Wichtig ist besonders, dass Sie die Behandlungsstellen in den ersten Monaten möglichst wenig der Sonne aussetzen und einen guten UV-Schutz verwenden. Gerne gibt Ihnen Ihr behandelnder Arzt auch weitere Hinweise zur Wund- und Narbenpflege.
Die Oberlidstraffung ist heutzutage ein Routineeingriff, bei dem es selten zu ernsthaften Komplikationen kommt. Wie bei jeder Operation können diese jedoch nie ganz ausgeschlossen werden. So ist es z. B. in Einzelfällen möglich, dass Nachblutungen auftreten oder die Wundheilung nicht wie geplant verläuft. Schwellungen und Hautverfärbungen sind hingegen kein Grund zur Sorge. Diese klingen nach einiger Zeit von selbst wieder ab.
Falls nach der Abheilung leichte Asymmetrien sichtbar werden, können diese in einem Folgeeingriff korrigiert werden. Dies ist in selten Fällen notwendig und sollte frühestens 6 Monate nach der
Erstoperation erfolgen.
Mit unseren modernen Operationsverfahren erzielen wir nachhaltige Ergebnisse. Dennoch schreiten die natürlichen Alterungsprozesse nach der Oberlidstraffung weiter voran. Daher kann es im Laufe der Jahre erneut zu einer gewissen Erschlaffung des Gewebes kommen. In Einzelfällen kann es daher sinnvoll sein, zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Lidstraffung durchzuführen.
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