Therapie der Makuladegeneration durch Anti-Vegf-Therapie

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zählt zu den häufigsten Augenerkrankungen überhaupt. Sie gehört zu den wichtigsten Erblindungsursachen in der westlichen Welt. Unbehandelt kann sie schwerwiegende Auswirkungen auf das Sehvermögen haben. Eine Heilung ist nach heutigem Stand nicht möglich. Daher zielt die Therapie darauf ab, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder ganz zum Stillstand zu bringen. Aber auch Verbesserungen der Sehschärfe sind möglich.

In unserer Augenklinik behandeln wir die Makuladegeneration vornehmlich mittels IVOM Therapie. Bei dieser Form der Therapie werden Medikamente direkt in den Glaskörper des Auges injiziert, wo sie unmittelbar an der betroffenen Stelle wirken können. Die Medikamente hemmen das krankhafte Gefäßwachstum, das bei vielen Patienten für die Sehverschlechterung verantwortlich sind. Dank dieser Therapie können wir die Sehschärfe in vielen Fällen erhalten, teilweise sogar verbessern.
 

Was ist eine Makuladegeneration?

Der Begriff Makuladegeneration bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen der Netzhaut. Diese betreffen die sogenannte Makula, den Punkt des schärfsten Sehens im hinteren Augenabschnitt. Die Makula ist maßgeblich verantwortlich dafür, dass wir scharfe Bilder und Farben wahrnehmen. Sie ist der empfindlichste Bereich der Netzhaut und derjenige, an dem die Sehzellen am dichtesten angeordnet sind.

Bei degenerativen Erkrankungen der Makula sind die komplexen Abläufe gestört. Vor allem altersbedingt kann es zu Ablagerungen an der Makula kommen, die einen allmählichen Funktionsverlust zur Folge haben. Daher ist auch von der sogenannten altersbedingten Makuladegeneration die Rede.

Es gibt verschiedene Formen der Makuladegeneration, die sich in ihrem Verlauf und in der Schwere unterscheiden. Auch jüngere Patienten können betroffen sein. Unterschieden wird insbesondere zwischen der trockenen Makuladegeneration, die eher schleichend und langsam verläuft, und der feuchten Makuladegeneration. Bei dieser Form bilden sich Gefäßmembranen unter der Netzhaut aus, die eine verschwommene und verzerrte Sicht zur Folge haben können. Es kommt relativ schnell zu einer Sichtverschlechterung. Die feuchte Form ist mit einem Anteil von 10% deutlich seltener verbreitet als die trockene Form. Allerdings ist die feuchte Makuladegeneration für 90% der Sehverluste verantwortlich
 

Wie entsteht eine Makuladegeneration?

Die Makuladegeneration ist in aller Regel eine Alterserscheinung. Im Alter funktionieren die Stoffwechselprozesse des Körpers nicht mehr so gut. Abbauprodukte des Stoffwechsels werden unter Umständen nicht mehr vollständig abtransportiert, sodass es zu Ablagerungen kommen kann. Dadurch werden die lichtempfindlichen Sehzellen geschädigt.

Aus dieser trockenen Form der Makuladegeneration entwickelt sich mit der Zeit manchmal eine feuchte Makuladegeneration. Dann bilden sich im Bereich der Netzhaut neue Gefäßmembranen, die Schwellungen oder Blutungen zur Folge haben können. Diese Schwellungen der Netzhaut können wir mit moderner Bildgebung vermessen (Optische Kohärenztomographie / OCT). Es kommt zu einer Zunahme bestimmter Gefäßwachstumsfaktoren.

Neben fortgeschrittenem Alter können genetische Faktoren die Entstehung einer Makuladegeneration begünstigen. Auch eine unausgewogene Ernährung, die UV-Strahlung und insbesondere Rauchen sind mögliche Risikofaktoren.
 

Welche Symptome treten bei einer Makuladegeneration auf?

Typische Anzeichen für eine Makuladegeneration sind graue oder dunkle Flecken sowie eine verzerrte Wahrnehmung im zentralen Gesichtsfeld. Gerade Linien erscheinen plötzlich wellig, oder beim Lesen können einzelne Textteile nicht mehr erkannt werden.

Anhand der Beschwerden kann der Augenarzt meist schnell auf eine Erkrankung der Makula schließen. Bevor eine Therapie geplant wird, finden allerdings weitere Funktionstests statt. So wird unter anderem die Netzhautdicke vermessen und die Durchblutung mittels einer Angiographie beurteilt. Anhand dieser Untersuchungen kann der Augenarzt andere Erkrankungen ausschließen und den bereits entstandenen Schaden präzise beurteilen.
 

Wie sieht die Makuladegeneration Therapie aus?

Für die trockene Makuladegeneration ist bislang keine ursächliche Behandlung bekannt. Daher zielt die Therapie darauf ab, den Verlauf durch vorbeugende Maßnahmen zu verlangsamen. Insbesondere schädigende Substanzen wie Nikotin und Alkohol, aber auch die UV-Strahlung sollten gemieden werden. In näherer Zukunft werden Medikamente zur Verfügung stehen, die den Prozess verlangsamen können. 

Die feuchte Makuladegeneration behandeln wir vielfach sehr erfolgreich mittels IVOM Therapie (intravitreale Injektion). Bei dieser Therapie werden Medikamente direkt in den Glaskörper des Auges injiziert. Die Wirkstoffe hemmen das Wachstum neuer Gefäße im Bereich der Makula und reduzieren die Schwellung der Netzhaut.  

Diese Therapie wird über einen längeren Zeitraum durchgeführt. Die Injektionen finden unter örtlicher Betäubung statt und sind daher für den Patienten schmerzfrei. Die einzelnen Sitzungen dauern nur wenige Minuten. Im Anschluss an die Makuladegeneration Therapie dürfen Sie in Begleitung nach Hause gehen. 
 

Makuladegeneration Therapie: Wie ist die Prognose?

Zum heutigen Stand ist die Makuladegeneration nicht heilbar, lässt sich aber durch eine frühzeitig eingeleitete Therapie gut kontrollieren. Durch intravitreale Injektion können wir die Sehschärfe in den allermeisten Fällen erhalten und zum Teil sogar verbessern.

Zur Behandlung der trockenen Form gibt es bis heute keine ursächliche Makuladegeneration Therapie. Die trockene Makuladegeneration verläuft aber in der Regel sehr langsam und lässt sich auch durch Vermeiden der Risikofaktoren in einem gewissen Rahmen positiv beeinflussen.

Eine Erblindung brauchen Patienten in aller Regel nicht zu befürchten. Die Sichteinschränkungen konzentrieren sich meist auf das zentrale Gesichtsfeld, sodass das orientierende Sehen immer noch möglich ist. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist hier entscheidend, um die Lebensqualität langfristig auf einem hohen Niveau zu erhalten.