Mit der Operation von Lidtumoren bieten wir Ihnen eine bewährte und sichere Behandlung von Tumoren der Augenlider an. Ziel der Operation ist es, verändertes Gewebe – ob gutartig oder bösartig – vollständig zu entfernen. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass die Lidfunktion ebenso wie der ästhetische Lidaspekt erhalten bleibt. Nach der operativen Entfernung eines Lidtumors findet eine mikroskopische Untersuchung des entfernten Gewebes durch einen Pathologen statt. Hierdurch kann die genaue Diagnose gestellt werden bzw. die klinisch gestellte Diagnose bestätigt werden. Gleichzeitig kann der Pathologe sicherstellen, dass der Lidtumor restlos entfernt wurde.
Das Basaliom ist ein bösartiger Hauttumor, der zu der Gruppe der hellen bzw. weißen Hautkrebsarten gehört. Basaliome zählen zu den häufigsten Krebsarten und treten bevorzugt an Stellen mit hoher Sonnenexposition auf. Dazu gehört insbesondere das Gesicht, aber auch die Handrücken und die Unterarme. In aller Regel bilden Basaliome keine Metastasen aus. Das lokale Wachstum kann aber zu Destruktionen an den Lidern und schlimmstenfalls der Augenhöhle führen. Daher ist eine operative Entfernung unerläßlich.
Über 90% der bösartigen Lidtumore sind Basaliome. Häufig treten sie an der Lidkante auf, wo sie als kleine Geschwülste, Knoten oder Verdickungen auffallen. Prinzipiell wird jede Veränderung am Augenlid als Lidtumor bezeichnet. Dazu gehören auch gutartige Veränderungen wie Warzen, Gerstenkörner oder Fetteinlagerungen. In diesem Fall ist eine Lidtumor-Operation nicht zwingend erforderlich. Falls der Verdacht auf eine bösartige Veränderung besteht, wird der Tumor im Zweifelsfall entfernt und das Gewebe anschließend mikroskopisch untersucht.
Die Ursache für ein Basaliom am Augenlid ist in aller Regel eine hohe UV-Belastung. Viele der Betroffenen waren über Jahrzehnte häufig der Sonne ausgesetzt. Dementsprechend leiden ältere Menschen häufiger an einem Lidtumor als jüngere. Bei einigen Patienten scheint auch genetisch bedingt ein erhöhtes Erkrankungsrisiko zu bestehen.
Je nach Tumorart können Lidtumore unterschiedlich aussehen. Sie erscheinen z.B. als Knötchen, Verdickung oder Geschwülste. Auch wenn eine verkrustete Verletzung einfach nicht abheilen will, kann es sich um einen Lidtumor handeln. Farblich können Lidtumore braun, schwarz oder auch hautfarben sein. Daher ist es wichtig, auch unauffällige Veränderungen am Augenlid zu beobachten und gegebenenfalls untersuchen zu lassen. In der Regel entwickeln sich Basaliome allmählich über Monate und Jahre hinweg. Es gibt aber Tumoren, die sehr schnell auftreten und dann von selbst wieder verschwinden. Wenn eine Veränderung am Lid über längere Zeit besteht und womöglich auch Wimpern ausfallen oder sich krustige Beläge bilden, sollte immer ein Augenarzt zu Rate gezogen werden. Einige Lidtumoren können auch Metastasen bilden oder das Augenlicht bedrohen. Diese sind jedoch sehr selten.
Die Operation eines Lidtumors wird immer dann empfohlen, wenn ein Lidtumor bösartig oder verdächtig ist. Häufig entnehmen wir vor einer Basaliom-Operation eine kleine Gewebeprobe. Diese wird anschließend im Labor feingeweblich untersucht, so dass wir die Art des Tumors sicher beurteilen können. Gutartige Hautveränderungen müssen in der Regel nicht operiert werden, außer der Patient wünscht dies aus kosmetischen Gründen. Auch Größenwachstum oder eine funktionelle Einschränkung durch den Tumor kann Grund für eine Operation sein. Bei bösartigen Tumoren wird angestrebt, diese mit einem Sicherheitsabstand vollständig zu entfernen.
In unserer Augenklinik behandeln wir bösartige Lidtumoren meist im Rahmen einer sogenannten 2-zeitigen Operation. Gerade bei größeren Lidbasaliomen ist dies die sicherste Variante. In einem ersten Eingriff wird der Tumor zunächst vollständig entfernt. Anschließend, meist am Folgetag, findet der Wiederaufbau der Lidregion statt. Hierbei geht es darum, die Funktion und das ästhetische Erscheinungsbild des Augenlides wiederherzustellen. Die Rekonstruktion wird erst durchgeführt, nachdem die vollständige Tumorentfernung histologisch kontrolliert und bestätigt wurde. Im Vorfeld der Basaliom-Operation findet eine umfassende augenärztliche Untersuchung statt. Klinisch eindeutige Basaliome werden in der Regel ohne vorherige Gewebeprobe entfernt. Bei unklaren Befunden wird zunächst operativ eine kleine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht und dann das weitere Vorgehen entsprechend der Tumorart geplant.
In der Regel verursachen die Lidtumor-Operationen nur geringe Ausfallzeiten. Anfängliche Schwellungen oder Blutergüsse klingen unter Kühlung meist innerhalb von wenigen Tagen wieder ab. Mit dem Sport und körperlichen Aktivitäten sollten Sie für einige Tage, je nach Art der Operation, auch für 1 bis 2 Wochen pausieren. Kontaktlinsenträger sollten vorübergehend auf eine Brille umsteigen.
Auf die Naht sollte kein direktes Sonnenlicht fallen, um störende Pigmentverschiebungen in der Haut zu vermeiden. Nach 7 bis 14 Tagen nach der Operation werden die Fäden gezogen. Ihr behandelnder Arzt überprüft nochmals den Heilungsverlauf und die Lidstellung.
Nach der Operation eines Lidtumors besteht immer ein gewisses Risiko, dass der Lidtumor erneut auftritt. Die überwiegende Mehrheit aller Patienten kann aber vollständig geheilt werden. Bei Basaliomen kommt es in etwa 5% der Fälle zu einem Rezidiv, also zu einem Wiederauftreten. Die meisten Rezidive sind in den ersten zwei Jahren nach der Lidtumor-Operation zu verzeichnen. Die erforderlichen Nachkontrollen bespricht der behandelnde Arzt mit Ihnen.
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